Akupunktur

Akupunktur

Die Komplexität der Akupunktur zu erläutern führt hier zu weit, daher nur eine kurze Erklärung in meinen eigenen Worten. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) geht davon aus, dass im Menschen polare Kräfte herrschen, das Yin und Yang. Die Lebensenergie wird als Qi bezeichnet. Geraten Yin und Yang aus dem Gleichgewicht, fließt das Qi also nicht mehr richtig auf den „Energiebahnen des Körpers“ - den sogenannten Meridianen – so wird der Mensch krank. Durch Setzen von Nadeln, an ganz bestimmten Punkten auf den Meridianen, wird versucht, den Energiefluss zu verbessern und so das Gleichgewicht von Yin und Yang wieder herzustellen. Wie es zum Ungleichgewicht kommen kann, ist sehr individuell. Gründe können z.B. Schmerzen, Schlafmangel, Fehler in der Ernährungsweise, Kummer, Bewegungsmangel ...und vieles mehr sein. Eine passende Vorgehensweise wird in der Therapiesitzung erarbeitet und angewendet.

Schädelakupunktur nach Dr. Yamamoto

Dr. Yamamoto entwickelte diese Sonderform der Akupunktur. Er fand heraus, dass sich am Schädel der gesamte Körper in ganz bestimmten Arealen abbildet. Über dieses Mikrosystem wird bei Yamamoto gearbeitet. Die Diagnostik läuft über Drücken spezieller Punkte am Hals, der Hände bzw. der Bauchdecke. Unterschiede wie Quellungen oder Verhärtungen können auf Unregelmäßigkeiten im Energiefluss hindeuten und geben, je nach Lokalisation, Hinweis darauf, wo am Schädel mit schmerzhaften Punkten zu rechnen ist. Nach dem Setzen der Akupunkturnadeln am Kopf, werden die Halsdiagnosepunkte zum Wiederbefund/ zur Kontrolle genutzt. Der, durch die Nadelung in Gang gebrachte Energiefluss, kann nun wieder besser zirkulieren. Oft lässt ein gewisser Heilungseffekt nicht lange auf sich warten und tritt unmittelbar während der Behandlung auf. Wie häufig diese Form der Akupunktur angewendet werden muss, hängt von dem Beschwerdebild des Betroffenen ab.

Ohrakupunktur

Die Ohrakupunktur, auch Auriculotherapie genannt, geht auf den französischen Arzt Paul Nogier (1908-1996) zurück. Dieser hat Wechselwirkungen von Punkten am Ohr auf bestimmte Organe, Körperregionen und sogar auf die Psyche herausgefunden und über Jahre verfeinert und weiter ausgearbeitet. Auch in der chinesischen Medizin sind Punkte am Ohr beschrieben, die ihre Wirkweise über das Meridiansystem erklären. Manche sind ähnlich dem, was Nogier beschrieben hat, manche weichen etwas ab. 

Beide Anschauungen vereint, dass sie die Komplexität der Ohrakupunktur nicht nur zur Therapie, sondern auch zur Diagnostik heranziehen und sehr gute Therapieerfolge erzielen können. Verwendet werden Ohrsamen, die die Haut nicht verletzen, Akupunkturnadeln, die ca. 20 min im Ohr bleiben, oder Dauernadeln, die in kleinen Pflastern sitzend etwa eine Woche  am Ohr verbleiben.


Das Einsatzgebiet für diese Art der Akupunktur ist weit gefächert. Von akuten Schmerzzuständen, über chronische Erkrankungen, bis hin zu Schlafstörungen, Ängsten oder Blutdruckproblemen… u.v.m. Ob es als ein geeignetes diagnostisches oder therapeutisches Mittel für ein Problem zur Anwendung kommt, wird individuell in der Behandlungssituation entschieden.